Wir haben uns Anfang des Jahres (2021)  einen Shelter gekauft, weil es im Dachzelt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern so langsam doch etwas eng wird und meine Frau etwas mehr Komfort (Dusche, WC,...) möchte.

Eckdaten vom FM2 Shelter:

Außenmaße:
Länge: ~4,25m
Breite: ~2,20m
Höhe: ~2,07m
Leergewicht ~ 1000Kg
Material: Aluminium

Als erstes musste der Trümmer natürlich zu uns ins Sauerland kommen

Passte perfekt auf den Anhänger (war während der Fahrt natürlich ordentlich gegurtet )

Da der Shelter noch komplett mit Schubladen- und Regalsystemen aus Aluminim ausgebaut war, wurden die vor dem Kranhub noch "schnell" ausgebaut um das Gewicht für den Kran deutlich zu verringern.   Im Anschluss wurden die Schubladenschränke verkauft, weil ich selber keine Verwendung dafür hatte. Zudem konnte ich das Geld auch gut gebrauchen, weil die Preise für einen Shelter in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sind.

Am nächsten Nachmittag kam dann der Kran um den Shelter auf unser Grundstück zu heben.

Nun stand er also bei uns auf dem Grundstück
Dann wurden die C-Schienen von den Wänden, Decken, Böden und die Elektrik und anderen Bauteile und der Holzboden entfernt.

Natürlich haben wir uns am PC eine "grobe" Raumaufteilung überlegt, die beim Ausbau noch oft abgeändert wird/wurde.

 

Wir haben uns als Literatur das E-Book "Wohnmobile selbstausbauen und optimieren" von Ulrich Dolde geholt. Dazu bekommt man dann auch ein paar Dateien, wie z.B. die Excel Datei zum Planen.

Hier mal ein Link zum "Schnuppern im Buch"
https://www.wohnmobil-selbstausbau.com/Blick_ins_Buch.html


Als erste größere Aktion stand der Einbau der zwei Seitenfenster auf dem Plan. Es mussten also 2 Löcher in die Seiten geflext werden.

Die Seitenwand vom Shelter ist zu dick für unsere Fenster, so dass wir mit einem Alu Z-Profil gearbeitet haben um die Fenster einzubauen. Die meisten Leute machen das Z-Profil auf die Aussenseite von der Wand, so dass die Fenster (von außen gesehen) weiter in der Wand sind. Innen liegt das Sichtschutz- und Moskitorollo dann auf der Innenwand auf.

Wir haben es anders rum gemacht, weil wir innen im Shelter keinen Platz durch die Fenster "verlieren" wollten. Bei uns sind also das Sichtschutz- und Moskitorollo "in der Wand", so dass sie nicht "im Raum stören"

Im Anschlus habe ich angefangen die Seitenwände mit "Dichtband" (Das silberne auf den folgenden Fotos) abzudichten.

Danach habe wir die beiden Dachluken eingesetzt. Auch hier haben wir wieder mit einem Z-Profil gearbeitet, so dass die Dachluken nicht in den Innenraum ragen.

Kurzer Exkurs zum Aufbau der Seitenwände bei einem SGH/Dornier Shelter:

Bei einem SGH/Dornier Shelter sind die Seitenwände nicht komplett gedämmt. Der Wandaufbau von außen gesehen ist: Aluminiumplatte -> 3cm Dämmung -> Luftschicht -> Aluminiumplatte mit Löchern. Früher wurde mit einer Standheizung warme Luft in die Seitenwände geblasen, die dann durch die hunderten kleinen Löcher in den Innenraum strömte.

Die Decke, die vordere und hintere Wand sind komplett mit dem Schaumstoff gedämmt.

Bei einem Zeppelin Shelter sind die Wände komplett ausgeschäumt.

Da der Boden bei den SGH/Dornier Sheltern nicht gedämmt ist, wollten wir also auch den Boden raushaben um dort etwas nachzudämmen. Dafür musste ich eine Menge Nieten entfernen.

Gedämmt habe ich den Boden dann mit 5cm dicken Styrodur. Ich habe mit Hilfe von 2cm hohen Abstandshaltern aber darauf geachtet, dass die Dämmung nicht bis auf die untere/äußere Aluplatte kommt. So kann eventuell anfallendes Wasser ungehindert am Boden fließen und durch die Ablassstopfen in den Ecken ablaufen.
Im Anschluß kamen dann Dichtbänder auf die Alustreben und darauf wurden dann 12mm Siebdruckplatten verschraubt.
Zudem wurden die Übergänge von Wand und Boden und sämtliche andere Öffnungen in der Innenwand mit Sikaflex verschlossen. So kommt hoffentlich keine warme/feuchte Luft in die Wand.

Die Dämmung mit 2cm Styrodur an der Stirn- und den Seitenwänden ist fertig. Zudem wurden Leerrohre in der Wand verlegt und Dachlatten mit M6 Schrauben an den ehemaligen Punkten der C-Schienen befestigt.


Gestern habe ich dann mit der Verkleidung der Wände mit 3mm MDF Platten angefangen



Der Grundriss wurde auch noch etwas "überarbeitet"
Der Rote Strich ist der ungefähre Verlauf der Hinterachse

 

 

Da die Sitzgruppe schon etwas Form angenommen hat, wurde es Zeit für ein Tischgestell. Weil wir die Sitzgruppe ja zum Bett umbauen "wollen", muss es natürlich ein höhenverstellbarer Tischfuß werden. Die kaufbaren Lösungen waren mir deutlich zu teuer. Also habe ich mir was eigenes aus Stahl zusammen gebaut.

Ich habe mich am Anfang etwas beim Gewicht erschrocken als ich die Rohre zugeschnitten hatte.
Das fertige Teil bringt aktuell aber auch "nur" ~13,5 Kilo auf die Waage. Wahrscheinlich hätten die Rohre auch etwas filligraner ausfallen können.

Material:
80x80x4
70x70x5
25x25x2
20x20x2

Die Tischplatte ist später in alle Richtungen um 10cm verschiebbar. Arretiert wird der ausgefahrene Tischfuß später mit Klemmrastbolzen.

In das Innere werde ich wahrscheinlich noch einen Stoßdämpfer bauen, damit man später nicht das ganze Gewicht vom Gestell und der Tischplatte halten muss, wenn man den Tisch zum Bett umbaut.

 

 

Hier mal ein paar Fotos von der Sitzgruppe

 

 

 

 

 

Das Etagenbett und der Tisch sind "fertig". Kleine Optimierungen müssen noch vorgenommen werden. Ein 150N Stoßdämpfer hat auch den Weg in den Tischfuß gefunden. Die Tischplatte fährt nun also ganz entspannt nach oben, wenn man den Bolzen rauszieht. Zudem stehen die beiden Seitenteile vom Hochschrank und die Vollauszüge für die Kühlbox sind auch schon angebracht.

 

 

 

 

 

Ich habe mit der Elektrik begonnen.

Auf dem Foto fehlen allerdings noch ein paar Komponenten wie z.B. der Wechselrichter, wenn man keinen Landstrom hat, und natürlich ganz wichtig die 230V Absicherung (FI und Leitungsschutzschalter). Die Batterie ist auch nicht die Finale.

Unter dem Etagenbett der Kids haben sich die ersten Komponenten der Wasserinstallation eingefunden. Warmwasser werden wir mit einem 10 Liter Truma Gasboiler machen.

 

Heute kommen die Schläuchen und das Zubehör. Dann kann ich die Tage mit dem Anschließen beginnen.

Auf der gegenüberliegenden Seite beginnt der Bau der Nasszelle. Da ist nun die Überlegung wie man die Wände ausführt. Mein Plan ist ein Ständerwerk aus Trockenbauprofilen. Die senkrechten C-Profile dürfen oben im U-Profil nicht befestigt werden, damit der Shelter bei Temperaturunterschieden "arbeiten" kann. Sonst zerreisst es die Wand einfach.

Eine Diskussion dazu: https://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/phpBB3/viewtopic.php?f=35&t=99933

Innen kommen dann PVC-Hartschaumplatten dran. Die Holzverkleidung wird im Bereich der Nasszelle natürlich noch entfernt. Die Wände stehen dann in einer gekanteten und verschweißten Edelstahlwanne. Von da aus geht es in die Duschpumpe, die noch etwas in den Boden eingelassen wird. Die Duschpumpe (Bilgenpumpe) pumpt das Wasser dann automatisch in den Abwassertank.

 

Der Gasboiler ist mittlerweile auch schon am richtigen Platz. Der Frischwassertank inkl. Befüllstutzen sind installiert. Dort müssen die Schläuche auf dem Weg vom Stutzen zum Tank natürlich noch befestigt werden.
Die Druckwasserpumpe ist auch fertig.



In der Nasszelle kam die Duschpumpe nun doch an einen anderen Platz als es eigentlich geplant war. Die Duschpumpe sitzt also nun unter der Trockentrenntoilette.


Die Duschwanne aus Edelstahl wurde geliefert und hat von mir dann den Abfluss erhalten. Das "Einbeulen" für den Abfluss ging relativ Problemlos. Mehr Probleme hatte ich das große Loch in den 1,5mm Edelstahl zu bekommen  :wut:

Der Abwwasertank bekam einen 1 1/4 Zoll Abfluss.

 

Die Nasszelle ist nun komplett mit den Hartschaumplatten verklebt worden. Zudem habe ich eben die Tür eingebaut.
Das "Gestell" der Tür ist natürlich mal wieder etwas zu massiv ausgefallen  :hammer: Nun muss noch der "Deckel" mit Klobrille gebastelt werden. Der wird dann einfach auf das verbliebene Loch über dem Feststoff- und Urinkanister gelegt.

 

Im Strombereich ist ein 200Wp Solarmodul aufs Dach gekommen und ein MPPT-Laderegler wurde im Sitzkasten angeschlossen.

 

Die Trockentrenntoilette hat nun eine Abdeckung aus 10mm HPL, in der die Klobrille sitzt. Im Kasten der TT ist ein Lüfter installiert worden, der die Gerüche nach draußen auf Dachniveau pustet.

In der Dusche haben wir eine Duschbrause installiert, die ~6l/min braucht laut Hersteller (Hans Grohe Crometta Green Vario).

 

 
Der Truma Gasboiler ist angeschlossen und funktioniert wie gewollt. Dazu haben zwei 11Kg Gasflaschen Platz im Gaskasten, der ganz vorne in der Sitzgruppe ist. Gaskasten natürlich mit Bodenablauf.

 

 

Der Shelter ist nun funktionstüchtig. Die "Fensterleibung" wurde mit L-Profilen hergestellt. Die Decke und ein paar andere Ecken müssen nun noch verkleidet werden. (Stand Juni 2022)

 

 

Mal wieder ein Update. Über der Küchenzeile hat ein 12V Fernseher seinen Platz gefunden. Falls es doch mal länger schlechter Wetter gibt.

 

 

Der Landstromanschluss mit FI und Leitungsschutzschalter sind installiert. Zudem hat ein 1500W Sinus-Wechselrichter einzug gehalten.

 

 

In der Duschtasse liegen nun "Holzfliesen", so dass man nicht mehr im Wasser steht beim Duschen.

 

 

Ein 3-stufiger Wasserfilter von Naturewater (NW- BR10B4) hat auch seinen Platz in den Shelter gefunden.

 

 

Die letzten Tage (März 2024) wurde der Shelter umgestaltet. Farbton RAL 7032 Kieselgrau